Weingut Piewald

Die Lagen im Graben

Im Graben


Bewegt man sich in Spitz von der Donau weg in Richtung Norden, landet man im Graben. Auf nicht einmal 10 Kilometer, zwischen Spitz und Mühldorf, macht man zweihundert Höhenmeter und ist man erstmal an seinem Ende angelangt, befindet man sich auch an den Grenzen des Weinbaus. Die Lagen sind so steil, dass man sie, würde man sie losgelöst von ihrer ursprünglichen Heimat sehen, problemlos in den Alpen ansiedeln könnte. Die Rebstöcke selbst wurzeln oft in nacktem Fels, Humus gibt es wenig, ebene Flächen überhaupt nicht. Zudem pfeift oft ein frischer Wind durch den Graben, der im Winter zwar extrem unangenehm und kalt sein kann, im Sommer freilich Kühlung bringt, die Reben nach Regenfällen schnell trocknet und so potenziellen Krankheiten einen Strich durch die Rechnung macht. Bleiben die Menschen und die leben im  Spitzer Graben eine Symbiose aus bewährten Strukturen und Moderne, aus langsamer Öffnung in Richtung Donautourismus und ruhiger Zurückgezogenheit.

Stein auf Stein


Leicht hat man es in den Weinbergen des Spitzer Graben nicht. Ein Blick die Rieden hinauf genügt. Steile, karge, schiefrige Flächen. Es glimmert aus den Böden. Dicke Stöcke, alt und krumm, sprengen sich ihren Weg durch die Steinschichten. Dass in den Terrassen des Zornbergs, des Kalkofens oder der Biern überhaupt Weinbau betrieben werden kann, ist der jahrhundertealten Pflege der Trockensteinmauern zu verdanken. Sie halten gleichsam den Spitzer Graben zusammen, drücken ihm ihren Stempel auf, schaffen eine vielfache Lebensnische und einen langsam gewachsenen aber essentiellen Kulturraum. Die Tradition des Mauerbaus wird von Generation zu Generation weitergegeben und ist bis heute die intensivste und anstrengendste Arbeit jedes Winzers.